Beitrag in “Stachlige Argumente 02/2106”
von Jana Borkamp und Werner Graf
Große Aufregung herrschte noch vor einiger Zeit, wenn über die Gerhart-Hauptmann-Schule gesprochen wurde. Über den neuen Campus Ohlauer Straße, der dort nun entsteht, wird zwar wenig gesprochen – aber es ist ein grüner Erfolg auf ganzer Linien.
Die Schule selbst wird zu einer Notunterkunft für besonders Schutzbedürftige. Insbesondere Schwangere und junge Mütter mit ihren Familien werden dort ankommen dürfen, bis es genug Wohnraum und Gemeinschaftsunterkünfte gibt. Doch dies ist noch lange nicht genug. Auf der ehemaligen Schulhoffläche der Gerhart-Hauptmannschule entsteht das „Integrative Wohnprojekt Campus Ohlauer“. Ein Campus für den Kiez, mit Platz für soziale Träger, der Else-Ury Bibliothek, Wohnung für Menschen mit Betreuungsbedarf, Veranstaltungsräumen und für Geflüchtete.
Im Erdgeschoss findet die Kinder- und Familienbibliothek ihren Platz. Barrierefrei und doppelt so groß wie bisher. Damit nicht nur Bücher ausgeliehen werden können, sondern ein moderner Raum zum Lesen, Lernen und Arbeiten für alle entsteht. Daneben Gemeinschaftsräume die nicht nur für die Bewohner sondern auch für Nachbar*innen zugänglich sein sollen. Vielleicht für Diskussionen, Treffen oder Sprachkurse. Insgesamt 1000m² sind für eine gemeinschaftliche Nutzung vorgesehen.
Es wird Platz geschaffen für etwa 200 Geflüchtete und etwa 20 Wohnungslose Frauen, sowie 130 Wohnungen mit einer Größe zwischen 45 und 70 Quadratmetern zu bezahlbaren Preisen. Besondere Highlights sind, neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die geplante Fahrradtiefgarage und das begrünte Dach.
Die Mischung macht’s…
Statt Monokulturen von Wohnungsneubauten, Containerlösungen oder Prestigebauten setzt das Grüne Bezirksamt damit auf kleinteilige vernetze Strukturen die die Bedürfnisse von Anwohnern und Neuankömmlingen aufgreifen, Nachbarschaft befördern sollen und Raum für Begegnung bieten.